Was ist mit Hamburgs Bunkern seit 1945 passiert? Warum wurden einige zu Erinnerungsorten, viele vergessen und andere umgenutzt? Teilnehmende des Projektseminars gingen im Sommersemester diesen Fragen nach, z.B. beim Flora-Bunker im Schanzenviertel (im Bild). Foto: Anke Rees
Architekturen des Krieges: Bunker in Hamburg in Transformation
Projektseminar, Geschichte/Universität Hamburg
Einladung zur Ausstellungseröffnung am 19. Oktober 2023
Von rund 1.000 Hamburger Zivilschutzbunkern aus dem Zweiten Weltkrieg sind noch etwa 700 erhalten. Einige, wie der aktuell aufgestockte Hochbunker an der Feldstraße, prägen das Stadtbild. Die meisten jedoch sind unterirdisch. Als bauliches Erbe des Nationalsozialismus ist der Umgang mit ihnen auf vielen Ebenen eine Herausforderung. Was ist mit den Bunkern seit 1945 passiert? Welche Zuschreibungen und Bedeutungen haben sie erfahren? Was war entscheidend, ob sie durch Führungen begehbar, zu Wohnraum umgebaut, als Übungsraum von Musizierenden genutzt oder abgerissen wurden?
17 Studierende haben sich in einem Projektseminar der Public History an der Universität Hamburg in diesem Jahr, in dem sich die „Operation Gomorrah“ zum 80. Mal jährt, mit der urbanen Transformation von Bunkern unter meiner Leitung beschäftigt. Die Ergebnisse werden in einer Open Air-Ausstellung auf dem Platz des Mahnmal St. Nikolai ausgestellt (Laufzeit 20.10.-31.12.2023). Ich darf Euch/Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 19. Oktober, um 18.30 Uhr, ins Museum des Mahnmal St. Nikolai einladen!
Großen Dank an die Kooperationspartner:innen: dem St. Pauli-Archiv e.V. für die Hilfe bei der Recherche, der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für die finanzielle Unterstützung der Ausstellung und dem Team des Mahnmal St. Nikolai für die Realisierung der Ausstellung sowie der Eröffnungsveranstaltung.
-- Seminare sind als Workshops auch für nicht-universitäre Gruppen auf Anfrage buchbar ---
Rückblick (Auswahl)
Sommersemester 2022
Umstrittene Orte. Zum Umgang mit unbequemen Denkmälern und schwierigen Erinnerungsorten
Projektseminar, Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte, Arbeitsfeld "Public History". In Kooperation mit dem St. Pauli-Archiv e.V.
Gäste: Gunhild Ohl-Hinz vom St. Pauli-Archiv und Dr. Stefan Kleineschulte vom Denkmalschutzamt Hamburg
Wintersemester 2020/2021
Curating the Invisible: Lagerhaus G. Eine digitale Ausstellung zu den Wissenspotentialen des Dessauer Ufers
Projektseminar, Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte, Arbeitsfeld "Public History"
Gast: Dr. Oliver von Wrochem, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
Online-Ausstellung unter: www.lagerhaus-g-hamburg,de
Universität Hamburg - Projektseminar (Corona-bedingt verschoben)
Das Bild und der Sound des Hafens
Visual- und Soundhistory sind die beiden großen aktuellen Themen im Bereich Public History. Das Seminar, das ich gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. Gerrit Herlyn leiten werde, greift diese interdisziplinären Ansätze auf und fragt danach, welche unterschiedlichen imaginierten und materialisierten Vorstellungen es vom Hafen gibt. Wie und durch wen konstituiert er sich – rechtlich bis geografisch, akteurszentriert oder atmosphärisch, historisch und aktuell? Ziel ist es, Bilder, Sounds und Interviews als Quellen für eine auditive Ausstellung auf der PEKING für das neue Deutsche Hafenmuseum zu erheben und zu produzieren.
Gäste: Ursula Richenberger, Projektleiterin für den Aufbau des Deutschen Hafenmuseus, Stiftung Historische Museen Hamburg
- In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hafenmuseum
Wintersemester 2017/18 bis 2022/23
Urban Life – Stadt und Technik. Stadtforschung im Überblick
Seminare für Master-Studierende, TU Hamburg, Nichttechnische Angebote
Mit Exkursionen, wechselnden Schwerpunkten und verschiedenen Gästen:
- 2019 bis 2022: Dr. Amelie Rost, Architektin aus Berlin (zu Hausbooten und städtischen Arealen am Wasser)
- 2018: Albert Schett, Baudenkmalpfleger, Denkmalschutzamt Hamburg (zu Umbauplänen des Hauptbahnhofs)
- 2017 und 2018: Dr. Kerstin Schaefer, Filmemacherin aus Hamburg (zur Entwicklung Wilhelmsburgs)
Sommersemester 2019 und 2020
Hamburgs umstrittene Orte. Vom Umgang mit unbequemen (technischen) Denkmälern
Seminar für Bachelor-Studierende, TU Hamburg, Nichttechnische Angebote
Mit Exkursionen und Gästen:
- 2019: Dr. Thomas Overdick, Referent für Museen sowie maritimes und koloniales Erbe, Kulturbehörde Hamburg
- 2019: Christoph Schwarzkopf, städtebauliche Denkmalpflege, Denkmalschutzamt Hamburg
- 2020: Dirk Anders, Architekt aus Hamburg
- 2021: Dr. Biagia Bongiorno, Wissenschaftliche Inventarisation, Denkmalschutzamt Hamburg
Sommersemester 2018
Hamburgs umstrittene Orte. Vom Umgang mit unbequemen Denkmalen
Projektseminar, Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte, Arbeitsfeld "Public History"
Wintersemester 2010/2011
Stadt kommunizieren – Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel eines aktuellen städtischen Phänomens
Seminar (mit Annette Hillebrand, damalige Leiterin der Akademie für Publizistik, Hamburg), HafenCity Universität Hamburg, Studiengang „Kultur der Metropole“
Sommersemester 2010
Wissenschaftlich Schreiben – Schreibwerkstatt
Workshop für Bachelor-Studierende, HafenCity Universität Hamburg, Studiengang „Kultur der Metropole“
Sommersemester 2009
Städte denken – Städte planen – Städte bauen – Städte leben
Methodenvertiefungsseminar (mit Prof. Dr. Thomas Hengartner), Universität Hamburg, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Winter- und Sommersemester 2003/2004
Einführung in die Volkskunde
- am Beispiel Sicherheit
Tutorium inkl. Exkursion (mit Dr. Gerrit Herlyn), Universität Hamburg, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
- am Beispiel Mobilität
Tutorium inkl. Exkursion (mit Prof. Dr. Thomas Hengartner), Universität Hamburg, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie